Konzeption und Inhalte
Die Fähigkeit zur Kommunikation, zum Sprechen, zum Lesen und zum Schreiben ist im Sinne des Integrations- und Partizipationsgedankens sowie der Selbst- und Mitbestimmung für Menschen mit einem besonderen Förderbedarf von enormer Bedeutung. Unsere Schüler und Schülerinnen erhalten die Lernchance, Kompetenzen im Bereich Kommunikation, im mündlichen und schriftlichen Sprachhandeln zu erwerben, die sie für ihre persönliche Entwicklung, die Verständigung mit anderen Menschen und zur Bewältigung und Bearbeitung, der sich in ihrer Lebenswelt stellenden Aufgaben benötigen.
Den Schülern und Schülerinnen soll unter Berücksichtigung vorsymbolischer Kommunikation, des Spracherwerbs und/oder des Erwerbs unterstützender Kommunikationsformen sowie des Lesens und Schreibens eine grundlegende kommunikative und sprachliche Bildung vermittelt werden.
Inhaltlich lehnen wir uns dabei an die Bayerischen Richtlinien an, welche die Inhalte des Faches Deutsch eng mit Zugangsweisen aus dem Lernbereich Kommunikation und Sprache verknüpfen.
Deutsch
1. Grundlegende kommunikative Fähigkeiten
2. Schriftspracherwerb
3. Sprechen-Schreiben-Lesen
Kommunikation und Sprache
1. Körpereigene K
ommunikationsformen2. Kommunikationsstrategien
3. Sprachverständnis
4. Lautspracherwerb
5. Unterstützte Ko
mmunikation
Im Fach Deutsch wird eine vielfältige Gesprächs-, Lese- und Schreibkultur geschaffen, indem in allen Lernbereichen des Klassen- und Schullebens viele reale Situationen und lebensnahe Themen aufgegriffen und für das Lernen genutzt werden.
Lesen ist an unserer Schule nicht nur auf das Erkennen und Deuten von Buchstaben und Schrift begrenzt, sondern umfasst das Erkennen und das Entnehmen von Informationen von Situationen, Personen, Gegenständen, Bildern, Bildzeichen, Signalwörtern, Ganzwörtern und schriftlichen Texten.
(vgl. Werner Günther: Lesen und Schreiben an der Schule für Geistigbehinderte, Dortmund 1999)
Der Erwerb der Lesekompetenz und der Erwerb der Schreibkompetenz stützen sich gegenseitig. Eine frühe Verzahnung von Lesen- und Schreibenlernen motiviert die Schüler und Schülerinnen und unterstützt die Einsicht in das phonematische Prinzip der Schrift.
Der Mensch lernt ganzheitlich, dies gilt auch für das Fach Deutsch. Handlungsorientierte und schüleraktivierende Methoden finden hierbei an unserer Schule Anwendung. Es geht um ein ganzheitliches Lernen mit allen Sinnen.
Ein differenziertes Förderangebot wird den lernenden Schüler und Schülerinnen zur Verfügung gestellt. Während einige Kinder und Jugendliche Schriftsprache im engeren Sinne erlernen, erhalten andere Schüler und Schülerinnen Angebote im Wahrnehmungsbereich, mit dem Ziel, Kenntnisse und Handlungskompetenzen zu erwerben, die sie in lebenspraktischen Situationen anwenden können. Dabei werden differenzierende Unterrichtsorganisationen, wie die Arbeit im Klassenverband, in Kursgruppen, in Kleingruppen sowie Einzelarbeit nötig. In Vorhaben und Projekten finden erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten Anwendung und Vertiefung.
Die Förderung in diesem Lernbereich kann dabei von „Förderpflege“ als basaler Dialog bis hin zum Lesen von Ganzschriften gesehen werden.
Aktueller Stand
Der Deutschunterricht als Fachunterricht findet innerhalb des Kurssystems statt. Hier werden die Schüler und Schülerinnen stufen- und klassenübergreifend in differenzierten Lerngruppen unterrichtet. Ebenfalls werden unsere Schüler und Schülerinnen in diesem Lernbereich im Klassenunterricht, in Freiarbeitsangeboten aber auch in allen Angeboten in Unterrichtsfächern, den AGs sowie in sozialen Situationen des Schulalltages gefördert.
Die Form und die Inhalte des Deutschunterrichts werden durch die Fachkonferenz Deutsch geregelt. Folgende Absprachen wurden bislang getroffen:
- gemischte Groß- und Kleinschreibweise (Gemischt-Antiqua)
- Schriftart: Norddruck
- fachdidaktische Orientierung: Spracherfahrungsansatz (Brüggelmann)
- nicht lehrgangsorientiertes, individualisierendes, situationsbezogenes Arbeiten, Schüler und Schülerinnen mit seinen/ihren Interessen und Fähigkeiten sind der Ausgangspunkt
- Buchstaben-, Anlauttabellen als Hilfsmittel
- Erlernen der Schreibschrift auf Wunsch der Schüler und Schülerinnen
- Nutzung von phonomimischen Zeichen/Lautgebärden: (siehe auch Unterstützte Kommunikation)
Neben den selbst erstellten Materialien kommen folgende Materialien in den Klassen zum Einsatz:
- ABC der Tiere (Mildenberger Verlag)
- Die blaue Fibel (Cornelsen Verlag)
- Tinto (Cornelsen Verlag)
- Lesen mit Hand und Fuß (Persen Verlag: